Tim Holland ist Autor und Literaturvermittler und Co-Verleger von hochroth München. Nach einer Ausbildung zum Buchhändler, studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sein Debüt „vom wuchern“ erschien 2016 im gutleut verlag, der zweite Gedichtband „wir zaudern, wir brennen“ 2022 bei Matthes & Seitz Berlin. Zusammen mit Lukas Dubro gab er die Anthologie „Kollaps und Hope Porn – 13 Zukunftsaussichten“ heraus (Maro Verlag 2022).

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wir zaudern, wir brennen. Matthes & Seitz Berlin / Rohstoff 2022

Die Sonne tuts nach wie vor, das Wasser steigt unaufhaltsam, in New York baut man Wolkenkratzer als Staudämme und in Berlin wird das erschöpfte Bundeskanzleramt von einem Kollektiv übernommen, das sich der Teilhabe aller verschrieben hat. Es sind die derzeit zu beobachtenden klimatologischen, technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, denen sich wir zaudern, wir brennen mit poetischem Eifer stellt und dabei Antworten zu finden sucht auf Fragen wie: Wie kommen wir zu einem neuen »wir«? Wie oft muss man Revolution geübt haben, bevor man sie ausführt? Und wie können Menschen, Tiere und Pflanzen gleichberechtigt zusammenleben? In einem Langgedicht, Trotzgesang, einer Hymne der Wellen, in poetischen Manifesten, Berichten von Heimlichtuereien und einigen Notizen zu neuen Wesen erkundet Tim Holland eine Zukunft, die möglich, wenn nicht sogar notwendig ist.

Kollaps und Hope Porn. 13 Zukunftaussichten

Mit Illustrationen. In deutscher und chinesischer Sprache. Diese Anthologie versammelt Arbeiten aus einer offenen Tagung, die im Frühjahr 2022 im Literarischen Colloquium in Berlin (LCB) stattfand. Unter dem Titel „Zukunftsaussichten“ erkundeten dreizehn Autor*innen aus verschiedenen literarischen Feldern die Potenziale spekulativen Fabulierens. Eingeladen dazu hatten der Lyriker Tim Holland, Kapsel-Herausgeber Lukas Dubro und das LCB. Drei intensive Tage lang formulierte die Gruppe ihre Ziele, bildete Kooperationen und entwarf Text- und Performance-Ideen, die nun in „Kollaps und Hope Porn“ erscheinen.Kapsel heißt das Projekt zu zeitgenössischer Science-Fiction aus China. Es besteht aus einem Austausch in Form von Diskussionen und Workshops und aus Publikationen zum Thema. Begleitet von Illustrationen, Briefen und Essays stellt jede Veröffentlichung eine oder mehrere Kurzgeschichten vor – zweisprachig: Chinesisch und Deutsch. Die Redaktion um Lukas Dubro und den Sinologen Felix Meyer zu Venne übersetzt dafür unbekannte Positionen aus der umtriebigen und vielfältigen Szene des Landes – und sucht seit Neuestem auch an anderen Orten nach prickelnden Zukunftsvisionen. Bislang erschienen Geschichten von Chi Hui, Xia Jia und Jiang Bo, am Gespräch hierzulande beteiligen sich u. a. Dietmar Dath, Ruohan Wang und Ann Cotten. Zuletzt erschienen die Ausgabe „Träume“ mit vier positiven Zukunftsentwürfen von Baoshu, Anja Kümmel, Tim Holland und Anna Wu, und das erste Buch mit sechs Kurzgeschichten aus China und fünf Antworten aus Berlin. Bisher kam Kapsel im Fruehwerk Verlag heraus – ab sofort nun bei Maro!

Tim Holland